Sie tragen wesentlich zum dörflichen Ortsbild von Oberwinterthur bei, befinden sich jedoch in einem schlechten Zustand: Die drei historisch wertvollen Gebäude an der Hohlandstrasse 4, 4a und 6 in Oberwinterthur. Bald sollen sie umfassend saniert werden.
SKKG investiert knapp vier Millionen Franken
Seit 2020 arbeiten die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) und die Terresta Immobilien- und Verwaltungs AG mit der Stadt Winterthur zusammen, um die Sanierung der Gebäude voranzutreiben. Dabei stand eine öffentliche Nutzung stets im Vordergrund – diese konnte nun gefunden werden: Das Departement Kulturelles und Dienste wird in den historischen Bauten eine Quartierbibliothek erstellen. Zudem entsteht an der Hohlandstrasse 6 attraktiver, kostengünstiger Wohnraum. Hans Rupp, Geschäftsführer der Terresta, sagt: «Diese speziellen Gebäude zu erhalten und für das ganze Quartier nutzbar zu machen, erfordert einigen Aufwand – eine Aufgabe, die wir mit vollem Engagement und viel Erfahrung angehen. Unter anderem wollen wir die Mauern eines Kastells aus der Römerzeit sichtbar machen». Die SKKG wird für die gesamte Sanierung knapp vier Millionen Franken investieren.
Stadtparlament sagt Bibliotheksfinanzierung zu
Das Stadtparlament hat gestern die Finanzierung für Einrichtung und Betrieb der Bibliothek gutgeheissen. Franziska Baetcke, Leiterin Winterthurer Bibliotheken, freut sich: «Dank diesem Entscheid können wir schon bald eine noch leistungsfähigere Bibliothek für die Quartierbevölkerung von Oberwinterthur anbieten».
Mit sorgfältig sanierten und öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten wird die neue Bibliothek Einblicke erlauben in die Baugeschichte der Region. Dr. Konstanze Domhardt, Leiterin Denkmalpflege Winterthur, erklärt: «Um ein schützenswertes Gebäude erhalten zu können, muss es genutzt und gepflegt werden, es muss für uns heute sinnstiftend sein, uns Freude bereiten und somit für alle Beteiligten einen Mehrwert erbringen. Sehr gern unterstützen wir dieses vielversprechende Projekt». Frühestens Ende 2023 kann Terresta mit der Sanierung beginnen, in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und der Kantonsarchäologie.
Zeitzeugen unterschiedlicher Epochen
Das ehemalige Bauernhaus an der Hohlandstrasse 4 und 4a wurde im 16. Jahrhundert erbaut und steht unter Denkmalschutz. Die Balken der sogenannten Bohlenständerkonstruktion zeugen von alter Zimmermannskunst. Der Vollwalm des Daches war im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit beliebt, ist jedoch heute in unserer Region kaum mehr anzutreffen. Das Gebäude selbst steht auf den Resten eines römerzeitlichen Kastells.
Das Wohnhaus an der Hohlandstrasse 6 wird erstmals 1812 bei der Eröffnung der Kantonalen Brandassekuranz verzeichnet. Das heutige Gebäude dürfte im Laufe des 19. Jahrhunderts schrittweise als Umbau entstanden sein – es ist verzeichnet im Inventar schutzwürdiger Bauten.